Luis Gonzalez-Diaz Westdeutscher Jugendmeister über 100 Meter!
Mit einer faustdicken Überraschung endeten die westdeutschen Jugend-Meisterschaften der Leichtathleten in Duisburg.
Luis Gonzalez-Diaz setzte sich im Finale über 100m der 14jährigen Jugendlichen bei Zeitgleichheit von 12,01 Sekunden gegen seinen Bezwinger bei den Nordrhein-Meisterschaften vor 3 Wochen Noah Meier vom ASV Köln durch.
Wie knapp die Entscheidung war, sieht man gut im oberen Foto. Noah Meier reißt beide Arme nach hinten, um den Kopf nach vorne zu bekommen. Luis hat eine normale Bewegung der Arme, wodurch er automatisch die linke Schulter nach vorne bringt. Und entscheidend ist der Rumpf, dazu zählen auch die Schultern.
Nach langem Warten, weil die Kölner gegen die Wertung Protest eingelegt hatten, stand nach mehrmaligem Auswerten der Zielbilder schließlich fest, dass Luis mit 1 Tausendstel-Sekunde Vorsprung gewonnen hatte, übrigens der einzige Titel für den Kreis Bonn / Rhein-Sieg.
Endlauf fast aufs Spiel gesetzt
Durch einen Leichtsinnsfehler hätte Luis diesen Erfolg fast aufs Spiel gesetzt. Wegen seiner Knöchelverletzung wollte er sich für den Endlauf schonen und nahm im Vorlauf 10 Meter vor dem Ziel das Tempo raus; fast ein fataler Fehler, denn er wurde nur Dritter. Mit 4/100 Sekunden Vorsprung erreichte er gerade noch als letzter den Endlauf.
Nichts von alledem hatte der Trainer mitbekommen. Der weilte mit den Stabhochspringerinnen 13 km entfernt im Landschaftspark Duisburg, wohin der Stabhochsprung ausgelagert war.
Die leichtathletischen Wettbewerbe waren nämlich eingebettet in die international ausgeschriebenen Ruhr-Games, eine 4tägige Veranstaltung für 14 verschiedene Sportarten.
Und während die Moto-Crosser und BMX-Fahrer auf einer Rampe Sprünge von bis zu 20 Meter in 10 Meter Höhe zeigten, zeigten die Stabhochspringer auf einer direkt daneben auf dem Gleisbestt der früheren Werksbahn aufgebauten Anlage mit Anlaufsteg vor mehreren hundert Zuschauern ihr Können.
Platz 6 für Liv Röhrdanz
Für Sarah Schmitt, die vor 3 Wochen noch Landesmeisterin geworden war und die am Mittwoch im Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia den Vereinsrekord über 75 Meter von keiner Geringeren als Sabine Schulte auf 10,07 Sekunden verbessert hatte, war die Anlage „Gift“. Sie konnte plötzlich so gut anlaufen, dass der Wettkampfstab bei der Einstiegshöhe zu weich wurde und sie leider 3mal scheiterte.
Für sie sprang aber Liv Röhrdanz in die Breche. Als letzte der 12 Starterinnen gemeldet steigerte sie sich auf 2,60 Meter und landete überraschend auf dem 6. Platz.
Katharina Tucke mit Bestleistung
Noch besser machte es Katharina Tucke bei der Jugend U20. Sie steigerte ihre Bestleistung auf 3,10 Meter und belegte Platz 4, wobei sie immerhin beste aus dem Landesverband Nordrhein war.
Ein tolles Erlebnis war für alle 3 sicherlich die Siegerehrung auf dem Center-Court im Landschaftspark, weil sie dort gemeinsam mit den anderen Sportarten geehrt wurden und bei der Siegerehrung Rauchfontänen aufstiegen und Goldbänder abgeschossen wurden.
Für Luis gab es neben dem Meisterwimpel von NRW außerdem die Goldmedaille der Ruhr-Games sowie am Sonntagabend zusammen mit allen anderen Siegern noch einen Pokal.